Tierhof_ Der Verein

Der Verein "Neue Tierhilfe e.V."

Die Neue Tierhilfe e. V. wurde 1999 durch Rita Brand gegründet.

Bis zum Jahr 2003 wurde unser Tierschutz ausschließlich über private Pflegestellen ermöglicht, hauptsächlich im Haushalt von Rita Brand selbst.
Im Mai 2003 konnten wir dann mit Hilfe einer Schweizer Gönnerin* den Buchtunger Tierhof in Sinzheim-Kartung kaufen, der allerdings in einem äußerst desolaten Zustand war. Nach und nach wurde der Tierhof um- und ausgebaut - vorwiegend von ehrenamtlichen Helfern - und wir sind alle stolz darauf, dass wir auf der insgesamt 32.000 qm großen Fläche zwischenzeitlich für unsere Schützlinge (Hunde, Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen) ein schönes Übergangszuhause und für unsere Gnadenbrot-Tiere einen lebenswerten Altersruhesitz auf dem 17.000 qm großen, eingezäunten Lebenshof geschaffen haben.
Unsere Hunde sind im beheizten Hundehaus mit jeweiliger Verbindungsklappe in einen eingezäunten Auslauf untergebracht. Unsere Katzen sind im beheizten Katzenhaus in Gruppen untergebracht mit jeweiligen Zugängen zu ihren Außengehegen. Für Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweinchen gibt es ein großes, teilüberdachtes Außengehege mit verschiedenen Unter-schlupfmöglichkeiten.
Im Besucher- und Empfangsbereich auf dem vorderen Teil des Hofes leben einige Gnadenbrothunde in Einklang mit einigen Gnadenhofkatzen in völliger Freiheit - alle haben jederzeit Zugang zum Büro bzw. ins Hausinnere.
Auf dem hinteren Teil des Geländes leben Ziegen, Schafe, Hühner, Enten, Pferde, Esel, Ponys, Gänse, Skudden, Mini- und Hängebauchschweine. Ein extra angelegter Teich mit diversen Goldfischen und Kois bietet unseren Enten und Gänsen und manchmal auch freilebenden Schwänen das benötigte "Nass", was sie für ein artgerechtes Leben benötigen.
Außerdem dürfen einige - von uns kastrierte - Wildlingskatzen, die mit Menschen keinen nahen Kontakt möchten, ganz in Freiheit dort leben. Selbstverständlich werden sie von uns gefüttert und auch tierärztlich versorgt, wenn es sein muß.
Unser Lebenshof ist auch gleichzeitig Therapiestätte. Vor allem für kleine Zweibeiner ist es immer wieder eine Faszination, all' die Tiere, die man sonst im Fernsehen sieht, "in echt" erleben und sogar streicheln zu können. Es gibt regelmäßig Besuche von Schulklassen und Sonderschulen, die auf dem Gnadenhof mithelfen dürfen. Der hautnahe Kontakt mit unseren Gnadenhoftieren fördert die Sensibilisierung der Kinder gegenüber ihren/unseren Mit-Lebewesen und deren Bedürfnisse. Wir bieten auf Anfrage Führungen für Kindergärten, Schulen und Seniorenheime an, die rege genutzt werden. Auch Projekttage und ganze Projektwochen werden von Schulen genutzt, um vor allem behinderten Kindern einen Zugang in die Welt der Tiere zu ermöglichen. Was Lehrer und Psychologen häufig nicht erreichen konnten: unsere Tiere berühren die kleinen Kinderseelen und auch auf die Gesichter von verschlossenen Senioren und an Alzheimer oder Demenz erkrankten Menschen konnten unsere Tiere oftmals ein Lächeln zaubern!
Unseren Lebenshoftieren stehen ca. 17.000 qm eingezäuntes Gelände zur Verfügung. Alle Tiere haben zwar ihre eigenen Stallungen, wenn jedoch kein Publikumsverkehr ist, stehen zum größten Teil die Türen offen, so daß sich die Tiere innerhalb des Geländes frei bewegen können. Wenn Sie uns besuchen, kann es also schon mal vorkommen, daß sie freudig von Schafen, Ziegen oder sogar einem unserer Hängebauchschweinchen begrüßt werden.
Leider kamen und kommen immer mehr alte und kranke Tiere zu uns, für die der Tierhof-Stress sehr schwer zu ertragen ist. Für diese besonderen Schützlinge geeignete Plätze zu finden, ist jedes Mal eine große Herausforderung. Wir versuchen zwar, allen - und insbesondere diesen Tieren - auf dem Tierhof ein gutes Übergangszuhause zu bieten, aber auch unsere Mittel sind begrenzt. Wer möchte schon alte, kranke oder behinderte Tiere bei sich aufnehmen? Und genau für diese sind wir sozusagen die letzte Brücke in ein neues Leben...
Dies gilt ebenfalls für sog. "verhaltensauffällige" Hunde, die viel zu lange bei uns auf ihre Menschen warten müssen und geringe Chancen auf Vermittlung haben. Heutzutage finden sich leider nur wenige Menschen mit diesem riesengroßen Herzen für solche Tierseelen... LEIDER!
Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, wenn wir Menschen an unserer Seite haben, die uns unterstützen und so manches möglich machen, was wir - auch finanziell gesehen - alleine nicht stemmen können. Jede helfende Hand, jede tatkräftige Unterstützung sind herzlich willkommen und wir sind dankbar für jegliche finanzielle Hilfe. Wir erhalten keinerlei staatliche Förderung von Bund, Land oder Gemeinde und sind daher auf private Spenden angewiesen, um unsere Arbeit auf dem Tierhof und Gnadenhof so weiterführen zu können wie bisher:mit einem riesengroßen Herzen für ALLE Tiere! 

Vorstandsmitglieder

N A C H R U F

Rita Brand wurde am 19. Dezember 1951 als jüngstes Kind von insgesamt fünf Geschwistern in Karlsruhe geboren. Schon seit ihrer frühsten Jugend war sie verrückt nach Tieren aller Art. Ihr erster eigener Hund hieß „Hasso“ und von ihm und seinen Anekdoten erzählte sie immer und immer wieder, zumal sie mit ihm eine Hundeschule besuchte und dadurch selbst auf die Idee einer eigenen Hundeschule kam. Der Grundstein war sozusagen gelegt: Sie bestand die Prüfung zur Hundetrainerin und gründete, neben ihrem eigentlichen Beruf als Einzelhandelskauffrau, ihre eigene Hundeschule.
Aber auch die Menschen lagen ihr am Herzen und sie übernahm die Jugendgruppe der Christuskirche in Karlsruhe.
Im „Kreis privater Tierfreunde“ fand sie Gleichgesinnte und engagierte sich zunehmend für den Tierschutz. Von da an gab es kein Halten mehr: aus einem Gedanken wurde eine Passion, die sie nicht mehr los ließ!
Sie zog nach Baden-Baden und arbeitete dort im Tierheim. Auch dort übernahm sie die Jugendgruppe und sensibilisierte die Kinder für den Umgang mit Tieren. Schon früh wurde sie überzeugte Vegetarierin.
1996 zog sie in ein kleines Haus in Stattmatten im Elsaß und mit ihr lebten zahlreiche Hunde und Katzen. Sie nahm in Not geratene Tiere bei sich auf: niemand wandte sich vergebens an sie, wenn es darum ging, einen Hund oder eine Katze aufzunehmen, die niemand mehr wollte, weil sie alt und / oder krank waren oder ein sonstiges Handicap hatten. Sie nahm diese Tiere in ihren Privathaushalt auf vermittelte sie dann in ein gutes Zuhause weiter. Die Kosten brachten sie allerdings oft an den Rand der Verzweiflung, aber immer fand sie einen Weg, wie es weiterging und auch ehrenamtliche Tierfreunde, die sie in ihrem Tun unterstützten. Bei all dieser Arbeit war sie natürlich auch berufstätig, um das alles stemmen zu können.
Doch damit nicht genug: Im Zusammenschluss mit anderen Tierschützern engagierte sie sich im Tierheim Haguenau im Elsaß, sammelte Spenden und organisierte für das Tierheim die ersten beheizbaren Hundeboxen.
1999 gründete sie dann ihren eigenen Tierschutzverein - die „Neue Tierhilfe e.V.“ - mit damals nur einer Hand voll Mitgliedern. Doch diese Zahl stieg stetig und der Name Rita Brand wurde ein Begriff in der Tierschutzszene.
Im Jahre 2003 ermöglichte ihr eine gute Freundin und Schweizer Tierschützerin, ihren Traum vom eigenen Tierheim zu verwirklichen: Sie kaufte den Aussiedlerhof in Buchtung. Das großzügige Anwesen war zu damaliger Zeit verpachtet und beherbergte Einstellpferde. Jetzt ging es darum, diese Gegebenheiten für die Unterbringung in Not geratener Tiere umzubauen. Durch das weitläufige Gelände konnte Rita Brand auch ihren Traum von einem Gnadenhof im hinteren Teil des großen Anwesens für alle Tiere wahr machen.
In unermüdlicher Arbeit, mit vollem Einsatz und unter Mithilfe von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern wurde langsam aber sicher der Buchtunger Tierhof um- und ausgebaut und so geschaffen, wie man ihn heute kennt.
Leider nahmen in den letzten Jahren ihre gesundheitlichen Einschränkungen immer mehr zu und so zog sich Rita Brand nach und nach immer mehr aus dem Tierhofgeschehen zurück. Allerdings stand sie mit ihrem Wissen und ihren Ideen uns Tierschützern täglich zur Seite und nahm aus ihrer Wohnung (mitten auf dem Tierhof) heraus regen Anteil am Tierhofalltag.
Ihr Lebenswerk, der Buchtunger Tierhof, wird in Zusammenarbeit mit dem Vorstand, dem engagierten Team der Mitarbeiter und den ehrenamtlichen Helfern in ihrem Sinne fortgeführt!
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*August 2024:

Tief ergriffen müssen wir den plötzlichen Tod von Frau INGRID WECHSLER bekannt geben

Sie war unsere große Gönnerin und Freundin unserer Rita Brand. Im Jahre 2003 ermöglichte sie uns den Kauf des Buchtunger Tierhofes. Auch in der Folgezeit stand sie uns immer hilfreich zur Seite, wenn ein Projekt anstand und wir die Realisierung aus Kostengründen nicht umsetzen konnten. Seit über 20 Jahren kam sie mehrmals jährlich auf den Tierhof, erkundigte sich nach unseren Schützlingen und freute sich über den stetigen Fortgang und Ausbau des Tierheims und des Gnadenhofs. Etliche alte oder behinderte Hunde aus dem Tierheim hat sie im Laufe der Jahre zu sich genommen und ihnen die tierärztliche Maximalversorgung mit zahlreichen Operationen und aufwendiger Nachsorge ermöglicht. Auch Hunde aus anderen Tierschutzorganisationen fanden bei ihr ein behütetes Zuhause. Ihr riesengroßes Herz für Tiere, speziell für Hunde, war beispielhaft. 16 Hunde wurden von ihr auf ihrem großen Anwesen versorgt und liebevoll betreut. Aber damit nicht genug: dank ihrer finanziellen Unterstützung konnten zahlreiche soziale Projekte nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen in Not realisiert werden.

Erst im Frühjahr war Frau Wechsler an einem Wochenende bei uns zu Besuch und wieder einmal staunten wir über ihren Elan und Tatendrang trotz ihres Alters von jetzt 85 Jahren. Dass wir sie an diesem Samstag das letzte Mal sehen würden, hat niemand ahnen können.

Ihr alle, liebe Freunde, die Ingrid Wechsler gekannt haben, wissen, welche großartige Tierschützerin und Freundin wir verloren haben.

Wir alle, der Vorstand, die Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer, werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. 

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